Rekordverdächtig: 2. Benefizkonzert spielte 1.158,50 € für Dorfkirche ein!

"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es." (Erich Kästner)

Laue. Der Verein „Laue, Land & Leute“ (LLL) lud Freitagabend zum zweiten Male zu einem Konzert in die Dorfkirche der 240 – Seelen – Gemeinde ein. Das Benefizkonzert zu Gunsten der Dorfkirche mit den Solisten Norbert Britze (Orgel), Johannes Engelhardt (Violine), Hubertus Engelhardt (Orgel), Elise Stawenow (Violine) und Marianne Chojecki (Gesang) begeisterte zirka 70 Besucher.

Mehr als tausend Jahre Kirchengeschichte haben auch Spuren an der 1739 erbauten barocken Saalkirche zu Laue hinterlassen. Wie auch in anderen Kirchen der Gegend wurde vieles bewahrt, aber auch vieles verändert oder gar zerstört. Noch immer sind Kirchen vom Verfall bedroht. „Die Wetterfahne drehte sich nicht mehr und die aus dem 15. Jahrhundert stammende Bronzeglocke ist während des Neujahrsgeläut beim Jahreswechsel 2000/2001 gesprungen. In der Patronatsloge bröckelte der Stuck von der Decke. Dazu kamen noch Dach- und Maurerarbeiten.“ In allen Jahrhunderten bewegte die Menschen immer wieder der christliche Glaube, sich für die Kirche einzusetzen und sie zu dem Ort werden zu lassen, wo Gottes Ehre wohnt (siehe Psalm 26,8). Wir gedenken an abgenutzten Stufen und prunkvollen Taufsteinen ehrwürdig unserer Vorfahren, betrachten die Schönheit der sakralen Architektur – und sind vor allem nach unserem Platz in der Geschichte gefragt. Trotz dem es den Denkmalschutz gibt und finanzielle Mittel für die Erhaltung unserer Kirchen bereit gestellt werden, so brauchen sie doch vor allem Menschen, die sich in ihnen versammeln.

Bereits im vergangenen Jahr organisierte der Verein „Laue, Land & Leute“ (kurz LLL) ein Benefizkonzert zu Gunsten der kleinen Dorfkirche. Die diesjährige Veranstaltung stand unter dem Motto „Dank – Ernte ?“. Das Thema wurde in Anlehnung an das bevorstehende Erntedankfest und die Ereignisse der Flutkatastrophe in unserem Landkreis gewählt. Mit dem Bad Dübener Kantor Norbert Britze sowie den Brüdern Johannes und Hubertus Engelhardt, Elise Stawenow und Marianne Chojecki – alles Absolventen der Musikschule Delitzsch – hatten sich auch dieses mal fünf Künstler mit einem Herz für Laue gefunden, die das Konzert kostenlos bestritten. Das rund einstündige Programm bot unter anderem Werke von Bach, Händel, Buxtehude, Pleyel und Wagner – Regeny. Kantor Britze beherrschte souverän wie immer die etwas verstimmte Geisler – Orgel aus dem Jahre 1875, die übrigens früher mal im Frauengefängnis des Delitzscher Schlosses gestanden hat. Hubertus Engelhardt hatte dagegen zum ersten Mal mit der eigenwilligen „Dame“ zu tun und spielte mit Bravour. Johannes Engelhardt und Elise Stawenow führten hörbar sensibel den Violinenbogen und Marianne Chojecki berührte mit ihrer Stimme. Zwischen den musikalischen Darbietungen rezitierten Pfarrer Fritz Mühlmann und Helgard Lewek. Der gelungene Abend endete schließlich mit einer beeindruckenden Improvisation von Kantor Norbert Britze über das Lied „Wir pflügen und wir streuen“ – Saat und Ernte durch vier Jahrhunderte. Die liebevoll durch die Vereinsmitglieder mit Blumen und Kerzen geschmückte Kirche rundete diesen Konzertabend ab. Am Ende klingelten überraschende 1.158,50 € in der Spendenkasse – rund 200 € mehr als beim letzten Konzert. Seit der Veranstaltung des Vorjahres kamen einige Dinge ins Rollen. Die beschädigte Bronzeglocke befindet sich bereits in Reparatur. Die Wetterfahne wurde demontiert und gewartet und soll noch in diesem Jahr zeigen, „woher der Wind in Laue weht ...“. Nicht erst bei den am Ausgang gereichten „Betthupferln“ aus Schokolade äußerten viele der zirka 70 Besucher, daß sich das Konzert in vielerlei Hinsicht gelohnt hat. An dieser Stelle ein Dankeschön an die Organisatoren, Mitwirkende und Konzertbesucher, die so zahlreich gespendet haben.